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funnystory
By: lol | Date: Oct 27 2007 19:45 | Format: None | Expires: never | Size: 4.32 KB | Hits: 1247

  1. Harrharr. Ich wohne im Internat. Meine Wohngruppe befindet sich über den
  2. Unterrichtsgebäuden der Kleinen. Meine beste Story (sie ist zwar lang, aber echt
  3. lesenswert und der Running Gag am Internat):
  4.  
  5. Meine Freundin und ich gehen zur Mittagspause in dieses Gebäude rein. Plötzlich
  6. macht es ganz laut "KLÄNG" und vor uns landet ein Centstück auf dem Fußboden. Hat
  7. uns nur knapp verfehlt.
  8.  
  9. Ich stecke es ein und wir beide gehen hoch. Plötzlich, so zwei Stockwerke weiter
  10. oben steht ein kleines schwarzes Kind und hält mir so die Hand hin und meint "Mein
  11. Geld." Ich: "Hallo? Geht's noch?" und gehe an ihm vorbei nach oben. Er probiert mir
  12. aus meiner Hosentasche den Cent rauszuholen.
  13.  
  14. Ich dachte mir, das kann doch nicht wahr sein, dreh mich um, schiebe seine Hand weg
  15. und frage "Du spinnst wohl?". Er wieder "Gib mir mein Geld wieder." Ich lache ihn
  16. aus, gehe auf meine Wohngruppe. ER KOMMT HINTERHER. Ich schieb ihn von unserer
  17. Gruppe und schließe die Tür ab. Er steht ein bisschen vor der Glastür, ich dreh mich
  18. um und gehe in das Zimmer meiner Freundin.
  19.  
  20. So 10 Minuten später denk ich mir "Das Kind war echt hartnäckig, vermutlich geht es
  21. demnächst in mein Zimmer und durchwühlt es." War mir natürlich nicht mehr sicher, ob
  22. ich es abgeschlossen hatte. Gehe also raus und TADAA: Das Kind steht klopfend vor
  23. meiner Tür. Und hat ne Lehrerin dabei.
  24.  
  25. Das Kind wieder "Gib mir meinen Cent, das is Diebstahl". Ich: "Du spinnst doch,
  26. bewirfst mich erst mit einem Cent und dann willst du ihn wiederhaben? Das kann ja
  27. wohl nicht wahr sein."
  28. Kind: "Das is Diebstahl, du hast meinen Cent eingesteckt, ich hab nur mit dem
  29. gespielt und dann ist mir der runtergefallen." (Das Kind die ganze Zeit so voll auf
  30. Obermacker und cool und spielt die Story nach).
  31. Ich: "Nein, kein Diebstahl, sondern Erziehung." Das ging dann noch so ein bisschen
  32. weiter, bis Sarah (die auch da oben wohnt) vorbei kommt. Sie guckt sich den Streit
  33. an und fragt entsetzt: "Ihr streitet euch doch nicht etwa um EINEN CENT???" Wir:
  34. "Doch." Erzählen ihr die ganze Story (Dialog stark verkürzt).
  35.  
  36. Sie sagt: "Wie wäre es, wenn ich euch beiden einen Cent schenke?" Wir: "Nein, es
  37. geht ums Prinzip!" Sarah fragt dann die Lehrerin (die sich noch kein einziges Mal
  38. geäußert hat, bis auf 'Der Kleine heißt Daniel'), was diese dazu denke. "Ich kann
  39. beide Seiten verstehen" war ihre einzige Aussage.
  40.  
  41. Sarah und ich einigen uns dann, dass sie den Cent kriegt und zu ihrer Spinne ins
  42. Terrarium wirft, damit keiner was davon hat. Gesagt, getan. Lehrerin: "Wie wäre es,
  43. wenn du es mal mit einer anderen Masche probierst?"
  44.  
  45. Daniel: "WOLLT IHR MICH VERARSCHEN???" Lehrerin: "Das meinte ich nicht... Eher so
  46. entschuldigen und so?" Daniel zu mir: "Tschullijung." Ich:"Haha." Er entschuldigt
  47. sich ernsthaft, Lehrerin geht weg (wobei wir erfahren, dass Daniel sie AUS DEM
  48. UNTERRICHT geholt hat, um den Cent wiederzukriegen), wir zu Sarah, um vllt den Cent
  49. wiederzukriegen.
  50.  
  51. Sarah: Ggeht nicht, ist bei meiner Spinne." Kind will sehen. Kind sieht den Cent
  52. nicht. Kind will Sarahs Zimmer durchwühlen. Sarah wirft ihn raus.
  53.  
  54. Daniel: "Wenn du mir nicht sofort meinen Cent wiedergibst, reiß ich die Bilder von
  55. deiner Tür ab!!!" In dem Moment kommt Tim rein, wir erzählen die Geschichte in
  56. Kurzform. Tim: "Wenn du hier irgendwas anfasst, dann schmeiß ich dich aus dem
  57. Fenster."
  58.  
  59. Daniel ist beleidigt und brüllt rum. Wir werfen ihn mit Ach und Krach raus,
  60. verschließen die Tür. Er bittet jeden Vorbeikommenden, ihm die Tür aufzumachen.
  61. Sarah hält Wache, dass das keiner tut. Da keiner aufmacht, steht das Kind
  62. mindestends ne halbe Stunde vor dieser Tür, reißt alle Zettel davor ab, tritt und
  63. schlägt gegen die Tür.
  64.  
  65. Am nächsten Tag wird Sarah von der Lehrerin angesprochen, dass sie Daniel zerkratzt,
  66. durch die Gegend geworfen, die Treppe runtergeschmissen, verprügelt, an den Haaren
  67. gezogen etc. hätte. Sie erzählt die wahre geschichte, die die Lehrerin akzeptiert,
  68. da Daniel öfters Müll erzählt.
  69.  
  70. Am Nachmittag kommt Daniel mit entgegen und schreit mich an: "SAG DER BLÖDEN
  71. SCHLAMPE, DASS SIE MIR SOFORT MEINEN CENT WIEDERGEBEN SOLL, SONST SCHLAG ICH IHR
  72. IHRE FRESSE EIN!!!" Haben uns später so weggelacht.
  73.  
  74. Wollen jetzt noch einen Brief an die Lehrerin, Daniels Eltern, seinen Stufenleiter
  75. etc schreiben. Kann ja wohl mal nicht wahr sein, dass ein klienes Kind soviel Stress
  76. schieben darf und ungestraft davon kommt.